Hochseefischer Welt
Treffen
Dieses ist der geplante Redebeitrag von Dr. Frank-Roland Fliess vom Warener Hochseefischer- Stammtisch
diese Rede sollte als letzter Beitrag gehalten werden, aber Frank-Roland hat eingeschätzt, das der Zeitpunkt nicht mehr so günstig ist, um die angesprochenen Themen darzulegen. Da der Beitrag eine Bitte um Anregungen enthält, soll der Inhalt dieses Beitrages hier erscheinen.
Für mich ist das der erste „Große Stammtisch“, den ich erlebe. Bisher habe ich 3 x beim Rostocker Stammtisch teilgenommen und seit letztem Jahr fühle ich mich beim heutigen Organisator, dem „Warener“ heimisch. Hier habe ich viele Anregungen und Material bekommen. Was in den letzten knapp vier Jahren alles zusammengekommen ist, sollte hier mal vorgestellt werden. Das Material ist so umfangreich, dass ich nur einen Überblick geben kann. Im Anschluß kann ich gerne auch mal speziellere Fragen beantworten. Zuerst jedoch etwas zu meiner Verbindung zum Fiko Rostock, auch um zu erklären, warum ich das alles mache und um mich vorzustellen. Nach meinem Biologiestudium in Jena hatte ich mich beim Fiko beworben, ein Kumpel hatte mir den Tip gegeben. Stellen für Biologen waren rar. Ich hatte dann wochenlang auf eine Reaktion auf meine Bewerbung gewartet, war ein paar Wochen arbeitslos und habe auf dem Güterbahnhof als Tagelöhner gejobt (auch das gab es). Nun sollte ich auch gleich die Besonderheiten des Fiko kennenlernen. Zwischen Weihnachten und Neujahr 1967 bekam ich ein Telegramm, dass ich mich am 2. Januar in der Kaderabteilung melden solle. Dort wurde ich zu Kpt. Rösner, damals Fangdirektor geschickt, der mir in kurzen Worten sagte, es solle eine Wissenschaftliche Einsatzzentrale aufgebaut werden und ich bin der erste Mitarbeiter der Abteilung vom Fiko. Aus der Zeit ließe sich noch viel erzählen, aber darum geht es jetzt ja nicht. Eins noch - typisch Fiko - : Kpt. Holzapfel unterschrieb meinen Laufzettel noch an dem Tag mit der Bemerkung zum Gehalt, von 750,00 Mark, das war das übliche Absolventengehalt, könne ich ja kaum leben und setzte die die nächste Stufe 875,00 Mark ein. Gewohnt habe ich dann jahrelang im HdH, denn mit der AWG war es nicht so einfach wie mit dem Gehalt. Und eine letzte typische Episode. Ich erhielt gleich die Order, am 31. Januar 1968 mit dem neu von Kpt. Hans Funk in Dienst gestellten Frosttrawler ROS 509 „Orkney“ zur Georgesbank auszulaufen. Da war die Überraschung groß, ich brauchte ja ein Seefahrtsbuch, und das war noch nicht mal beantragt, die Verantwortlichen hatte das völlig vergessen, hätte so nicht einmal eingestellt werden können. Im April war es dann da und ich konnte meine erste Reise auf der Liebknecht in die Nordsee antreten. Ich erzähle das alles, um zu illustrieren, das Fiko war eben anders als andere DDR-Betriebe und um auf meine besondere Beziehung zu den Frosttrawlern hinzuweisen.
Der Rest ist schnell erzählt. In den knapp 10 Jahren Hochseefischerei habe ich 5 Jahre in der Wissenschaftlichen Einsatz- zentrale gearbeitet. In dieser Zeit war ich bei 5 Reisen auf verschiedenen Schiffen auf der Georgesbank als Biologe in der Fangleitung/See tätig. Zu einem Schiff habe ich noch eine besondere Bindung, zu ROS 309 „Bernhard Kellermann“. Danach 5 Jahre in der Fangdirektion der VVB. So hatte ich auch hin und wieder in Saßnitz zu tun, wo ja dann ab 1972 alle Frosttrawler beheimatet. Die Auswirkungen der weltweiten Seegrenzerweiterung bestimmten den Arbeitstag bei der Erstellung von Einsatzkonzeptionen, mit den Zwängen neue Lösungen zu finden. Ich erinnere nur an die Erschließung des Indik und des Pazifik, der Antarktis sowie Tiefen-, Garnelen- und Kalmarfischerei oder Fischkauf. Aber wem erzähle ich das. Ende 1977 habe ich die Hochseefischerei verlassen und bin in ein anderes Arbeitsgebiet eingestiegen und die Verbindung völlig verloren. Vor vier Jahren hatte ich dann in der Zeitung vom großen Treffen „60 Jahre Fiko“ gelesen und war da. Die Suche im Internet und in der Literatur zur Geschichte der DDR-Hochseefischerei ließen viele Fragen offen, um zu verstehen. Was ist in den 80-iger Jahren noch passiert, was bewegt so viele Leute zu kommen? Ich erinnerte mich, die Schiffspositionen standen jede Woche in der Ostseezeitung. Irgendwie kam eins zum andern und ich hatte die bequemere Gelegenheit den „Hochseefischer“ dafür zu nutzen. Der erste Jahrgang der Betriebszeitung des VEB Fischkombinat Rostock erschien 1954. Ab dem 7. Jahrgang 1960 standen die Ausgaben nahezu komplett für die Auswertung zur Verfügung. Zuerst erschienen 24 Ausgaben je Jahr, allerdings nur ganz vereinzelt mit Angaben zu Einsatzgebieten. Ab August 1963 wurden kontinuierlich Meldungen zu Schiffspositionen veröffentlicht. Die Anzahl der Ausgaben je Jahr steigt auf ca. 48 von 52 Kalenderwochen. Bis Juni 1990 liegen mit wenigen Ausnahmen wöchentlich Meldungen zum Flotteneinsatz nach Fang- und Einsatzgebieten sowie für Hafenaufenthalte vor. Ergebnis: Von insgesamt ca. 1400 Kalenderwochen ab August 1963 bis Juni 1990 fehlen 130 Meldungen im HF. Die wurden ergänzt durch die OZ mit den Saßnitzern. Nun fehlen nur noch 28 Wochen. Aus dem Material ist zu entnehmen: •Ca. 200 Fangplätze bzw. Fanggebiete sind ausgewiesen, dazu etwa 50 See- und Flughäfen. Wozu ist das Material im Detail zu gebrauchen, außer das die Geschichte dokumentiert wird. Der Gedanke kam auf, daraus die Lebensläufe einzelner Schiffe zu rekonstruieren. Angefangen habe ich mit der Kellermann, zu sehen auf Wolfgangs Internetseite. In Arbeit ist die Leonhard, weiter soll es mit Stubnitz und Gera gehen. Wo sind nun die Fangplätze und Häfen, wenn sie auf dem Atlas gesucht werden. Glückliche Umstände halfen, den Restbestand des Archivs der Fischereibiologie des IfH in die Hände zu bekommen. Nach erster Zusammenstellung fanden sich dort Reiseberichte vonetwa 400 Forschungs-, Such-, Erkundungs- und Erprobungsreisen. Aus dem Material wuchs die Anzahl der Fangplätze auf das Doppelte. Dazu kommen noch eine Reihe von privaten Aufzeichnungen. Im Ergebnis: •Die DDR-Hochseefischerei war auf allen Weltmeeren tätig. •In kurzer Zeit wurden viele Technologien erprobt, mit unterschiedlichem Erfolg (Tiefenfischerei, Garnelen- und Kalmarfang, Lichtfischerei, Elektrofischerei, selbst Tuckfischerei von FVS und Z-Trawler) •Zurzeit stelle ich eine Internetseite zu den Fangplätzen zusammen, die eigentlich schon im Netz stehen sollte. Aber wie üblich, dauert alles länger als geplant, erinnert Euch an die Auslauftermine, und da ging es um etwas. Das ist eben ein „Überlieger“ Ein weiterer Punkt sind die Basisdaten zu den Schiffen für die Lebensläufe. Die Angaben in Büchern und im Internet waren vielfach korrekturbedürftig und unzureichend. So habe ich im Schiffsregister beim Grundbuchamt die Daten aller Rostocker Fiko und IfH-Schiffe sowie die Saßnitzer Großschiffe erfasst. Im Ergebnis: •Für die Frosttrawler, der eingangs erwähnte Anstoß, existiert nun eine korrekte Übersicht. •Wie für die Fangplätze wird eine Seite zu den Lebensläufen der Schiffe vorbereitet. Das wird aber wohl noch etwas dauern. Freundlicherweise hat mir Wolfgang Zietschmann seine Unterstützung zur Aufarbeitung der Daten zugesagt. Die Beschäftigung mit dem Material zeigt, der Hochseefischeralltag, das was täglich dazu an Land passierte, droht zunehmend in Vergessenheit zu geraten. Das Fernsehen, oder andere, die nicht dabei waren, interessieren sich nur für die „spektakulären“ Ereignisse. Das ist aber nicht die ganze, im wörtlichen Sinne, Geschichte. So wird die Zahl der Zeitzeugen immer geringer, schaut Euch um. Hier bietet sich das Internet an, Hochseefischerleben und – leistungen zu bewahren. Das Internet „vergisst“ nicht, wie wir besonders aus neuester Erfahrung wissen. Bei der Recherche war auch interessant den Wandel im Charakter des „Hochseefischer“ zu verfolgen. Die Zeitung hat sich in den 70-iger und 80-iger Jahren erheblich gewandelt. Die einzelnen Ausgaben werden Stück für Stück digitalisiert und später in dieses Archiv aufgenommen. Die Flotte, eindrucksvolle Bilder von Schiffen und der Arbeit auf See und spektakuläre Ereignisse sind nur die halbe Wahrheit. Vergessen werden sollte darüber nicht das Drumherum: •Landbereiche (Poliklinik, Filmstelle, Salzerei, TAB, HdH (dazu fallen mir legendäre Namen ein, wie Ghandi, Jonny, Harry Armbrust, die Mörderin oder eine rothaarige Kellnerin wurde liebevoll „Kupferglatze“ genannt. Übrigens, Kellner blieben nie lange.) •Kommunikation (Seefunk, Seeblume für den Gruß an die Lieben, Post auf See, EDV Datenfernübertragung - Fangtagebuch ….) •Geschichte des Landbereichs (Timo Lührs trug aus seiner Sammlung zur Baugeschichte des Kombinatsgeländes beim Rostocker Stammtisch vor. Für mich sehr interessant, besonders, welche Pläne es mal gab) Abschließend für mich die Frage, in welcher Form kann etwas zum Thema angeboten werden für die, die kein Internet haben? Das sollen nur ein paar Stichpunkte aus meiner persönlichen Sicht gewesen sei. Für Anregungen wäre ich sehr dankbar. Frank Roland Fliess
Hochseefischer Welt
Treffen
3.Treffen Luisenthal 3.Treffen Luisenthal
Dieses ist der geplante Redebeitrag von Dr. Frank-Roland Fliess vom Warener Hochseefischer- Stammtisch
diese Rede sollte als letzter Beitrag gehalten werden, aber Frank-Roland hat eingeschätzt, das der Zeitpunkt nicht mehr so günstig ist, um die angesprochenen Themen darzulegen. Da der Beitrag eine Bitte um Anregungen enthält, soll der Inhalt dieses Beitrages hier erscheinen.
Für mich ist das der erste „Große Stammtisch“, den ich erlebe. Bisher habe ich 3 x beim Rostocker Stammtisch teilgenommen und seit letztem Jahr fühle ich mich beim heutigen Organisator, dem „Warener“ heimisch. Hier habe ich viele Anregungen und Material bekommen. Was in den letzten knapp vier Jahren alles zusammengekommen ist, sollte hier mal vorgestellt werden. Das Material ist so umfangreich, dass ich nur einen Überblick geben kann. Im Anschluß kann ich gerne auch mal speziellere Fragen beantworten. Zuerst jedoch etwas zu meiner Verbindung zum Fiko Rostock, auch um zu erklären, warum ich das alles mache und um mich vorzustellen. Nach meinem Biologiestudium in Jena hatte ich mich beim Fiko beworben, ein Kumpel hatte mir den Tip gegeben. Stellen für Biologen waren rar. Ich hatte dann wochenlang auf eine Reaktion auf meine Bewerbung gewartet, war ein paar Wochen arbeitslos und habe auf dem Güterbahnhof als Tagelöhner gejobt (auch das gab es). Nun sollte ich auch gleich die Besonderheiten des Fiko kennenlernen. Zwischen Weihnachten und Neujahr 1967 bekam ich ein Telegramm, dass ich mich am 2. Januar in der Kaderabteilung melden solle. Dort wurde ich zu Kpt. Rösner, damals Fangdirektor geschickt, der mir in kurzen Worten sagte, es solle eine Wissenschaftliche Einsatzzentrale aufgebaut werden und ich bin der erste Mitarbeiter der Abteilung vom Fiko. Aus der Zeit ließe sich noch viel erzählen, aber darum geht es jetzt ja nicht. Eins noch - typisch Fiko - : Kpt. Holzapfel unterschrieb meinen Laufzettel noch an dem Tag mit der Bemerkung zum Gehalt, von 750,00 Mark, das war das übliche Absolventengehalt, könne ich ja kaum leben und setzte die nächste Stufe 875,00 Mark ein. Gewohnt habe ich dann jahrelang im HdH, denn mit der AWG war es nicht so einfach wie mit dem Gehalt. Und eine letzte typische Episode. Ich erhielt gleich die Order, am 31. Januar 1968 mit dem neu von Kpt. Hans Funk in Dienst gestellten Frosttrawler ROS 509 „Orkney“ zur Georgesbank auszulaufen. Da war die Überraschung groß, ich brauchte ja ein Seefahrtsbuch, und das war noch nicht mal beantragt, die Verantwortlichen hatte das völlig vergessen, hätte so nicht einmal eingestellt werden können. Im April war es dann da und ich konnte meine erste Reise auf der Liebknecht in die Nordsee antreten. Ich erzähle das alles, um zu illustrieren, das Fiko war eben anders als andere DDR-Betriebe und um auf meine besondere Beziehung zu den Frosttrawlern hinzuweisen.
Der Rest ist schnell erzählt. In den knapp 10 Jahren Hochseefischerei habe ich 5 Jahre in der Wissenschaftlichen Einsatz- zentrale gearbeitet. In dieser Zeit war ich bei 5 Reisen auf verschiedenen Schiffen auf der Georgesbank als Biologe in der Fangleitung/See tätig. Zu einem Schiff habe ich noch eine besondere Bindung, zu ROS 309 „Bernhard Kellermann“. Danach 5 Jahre in der Fangdirektion der VVB. So hatte ich auch hin und wieder in Saßnitz zu tun, wo ja dann ab 1972 alle Frosttrawler beheimatet. Die Auswirkungen der weltweiten Seegrenzerweiterung bestimmten den Arbeitstag bei der Erstellung von Einsatzkonzeptionen, mit den Zwängen neue Lösungen zu finden. Ich erinnere nur an die Erschließung des Indik und des Pazifik, der Antarktis sowie Tiefen-, Garnelen- und Kalmarfischerei oder Fischkauf. Aber wem erzähle ich das. Ende 1977 habe ich die Hochseefischerei verlassen und bin in ein anderes Arbeitsgebiet eingestiegen und die Verbindung völlig verloren. Vor vier Jahren hatte ich dann in der Zeitung vom großen Treffen „60 Jahre Fiko“ gelesen und war da. Die Suche im Internet und in der Literatur zur Geschichte der DDR-Hochseefischerei ließen viele Fragen offen, um zu verstehen. Was ist in den 80-iger Jahren noch passiert, was bewegt so viele Leute zu kommen? Ich erinnerte mich, die Schiffspositionen standen jede Woche in der Ostseezeitung. Irgendwie kam eins zum andern und ich hatte die bequemere Gelegenheit den „Hochseefischer“ dafür zu nutzen. Der erste Jahrgang der Betriebszeitung des VEB Fischkombinat Rostock erschien 1954. Ab dem 7. Jahrgang 1960 standen die Ausgaben nahezu komplett für die Auswertung zur Verfügung. Zuerst erschienen 24 Ausgaben je Jahr, allerdings nur ganz vereinzelt mit Angaben zu Einsatzgebieten. Ab August 1963 wurden kontinuierlich Meldungen zu Schiffspositionen veröffentlicht. Die Anzahl der Ausgaben je Jahr steigt auf ca. 48 von 52 Kalenderwochen. Bis Juni 1990 liegen mit wenigen Ausnahmen wöchentlich Meldungen zum Flotteneinsatz nach Fang- und Einsatzgebieten sowie für Hafenaufenthalte vor. Ergebnis: Von insgesamt ca. 1400 Kalenderwochen ab August 1963 bis Juni 1990 fehlen 130 Meldungen im HF. Die wurden ergänzt durch die OZ mit den Saßnitzern. Nun fehlen nur noch 28 Wochen. Aus dem Material ist zu entnehmen: •Ca. 200 Fangplätze bzw. Fanggebiete sind ausgewiesen, dazu etwa 50 See- und Flughäfen. Wozu ist das Material im Detail zu gebrauchen, außer das die Geschichte dokumentiert wird. Der Gedanke kam auf, daraus die Lebensläufe einzelner Schiffe zu rekonstruieren. Angefangen habe ich mit der Kellermann, zu sehen auf Wolfgangs Internetseite. In Arbeit ist die Leonhard, weiter soll es mit Stubnitz und Gera gehen. Wo sind nun die Fangplätze und Häfen, wenn sie auf dem Atlas gesucht werden. Glückliche Umstände halfen, den Restbestand des Archivs der Fischereibiologie des IfH in die Hände zu bekommen. Nach erster Zusammenstellung fanden sich dort Reiseberichte vonetwa 400 Forschungs-, Such-, Erkundungs- und Erprobungsreisen. Aus dem Material wuchs die Anzahl der Fangplätze auf das Doppelte. Dazu kommen noch eine Reihe von privaten Aufzeichnungen. Im Ergebnis: •Die DDR-Hochseefischerei war auf allen Weltmeeren tätig. •In kurzer Zeit wurden viele Technologien erprobt, mit unterschiedlichem Erfolg (Tiefenfischerei, Garnelen- und Kalmarfang, Lichtfischerei, Elektrofischerei, selbst Tuckfischerei von FVS und Z-Trawler) •Zurzeit stelle ich eine Internetseite zu den Fangplätzen zusammen, die eigentlich schon im Netz stehen sollte. Aber wie üblich, dauert alles länger als geplant, erinnert Euch an die Auslauftermine, und da ging es um etwas. Das ist eben ein „Überlieger“ Ein weiterer Punkt sind die Basisdaten zu den Schiffen für die Lebensläufe. Die Angaben in Büchern und im Internet waren vielfach korrekturbedürftig und unzureichend. So habe ich im Schiffsregister beim Grundbuchamt die Daten aller Rostocker Fiko und IfH-Schiffe sowie die Saßnitzer Großschiffe erfasst. Im Ergebnis: •Für die Frosttrawler, der eingangs erwähnte Anstoß, existiert nun eine korrekte Übersicht. •Wie für die Fangplätze wird eine Seite zu den Lebensläufen der Schiffe vorbereitet. Das wird aber wohl noch etwas dauern. Freundlicherweise hat mir Wolfgang Zietschmann seine Unterstützung zur Aufarbeitung der Daten zugesagt. Die Beschäftigung mit dem Material zeigt, der Hochseefischeralltag, das was täglich dazu an Land passierte, droht zunehmend in Vergessenheit zu geraten. Das Fernsehen, oder andere, die nicht dabei waren, interessieren sich nur für die „spektakulären“ Ereignisse. Das ist aber nicht die ganze, im wörtlichen Sinne, Geschichte. So wird die Zahl der Zeitzeugen immer geringer, schaut Euch um. Hier bietet sich das Internet an, Hochseefischerleben und – leistungen zu bewahren. Das Internet „vergisst“ nicht, wie wir besonders aus neuester Erfahrung wissen. Bei der Recherche war auch interessant den Wandel im Charakter des „Hochseefischer“ zu verfolgen. Die Zeitung hat sich in den 70-iger und 80-iger Jahren erheblich gewandelt. Die einzelnen Ausgaben werden Stück für Stück digitalisiert und später in dieses Archiv aufgenommen. Die Flotte, eindrucksvolle Bilder von Schiffen und der Arbeit auf See und spektakuläre Ereignisse sind nur die halbe Wahrheit. Vergessen werden sollte darüber nicht das Drumherum: •Landbereiche (Poliklinik, Filmstelle, Salzerei, TAB, HdH (dazu fallen mir legendäre Namen ein, wie Ghandi, Jonny, Harry Armbrust, die Mörderin oder eine rothaarige Kellnerin wurde liebevoll „Kupferglatze“ genannt. Übrigens, Kellner blieben nie lange.) •Kommunikation (Seefunk, Seeblume für den Gruß an die Lieben, Post auf See, EDV Datenfernübertragung - Fangtagebuch ….) •Geschichte des Landbereichs (Timo Lührs trug aus seiner Sammlung zur Baugeschichte des Kombinatsgeländes beim Rostocker Stammtisch vor. Für mich sehr interessant, besonders, welche Pläne es mal gab) Abschließend für mich die Frage, in welcher Form kann etwas zum Thema angeboten werden für die, die kein Internet haben? Das sollen nur ein paar Stichpunkte aus meiner persönlichen Sicht gewesen sei. Für Anregungen wäre ich sehr dankbar. Frank Roland Fliess