Hochseefischer Welt
Fahrzeitberichte
"Ullapool" Hallo ! Ach ja, Ullapool - Ein tolles Thema ! Welcher Hochseefischer von uns war dort eigentlich nicht ? Ich war gleich mit mehreren Schiffen dort, aber am Schönsten war es mit der ATB 3. Wir waren, so glaube ich in der Bucht und wurden von den Schotten mit Makrele beliefert, die wir weiter verarbeiteten. Eines Tages gingen wir wieder an Land ins so schöne Ullapool. Mit dem Schlauchboot brachte uns der Bestmann ans Ufer, was noch eine Weile von der Ortschaft entfernt lag. Ca 45 Minuten liefen wir einer langen einsamen Strasse entlang. Rein zufällig waren wir drei Hallenser, namens Maik und Klaus. ( Nachnahmen vergessen ) und ich natürlich. Wir waren Naturfreunde und begann unsere Exkurssion erst einmal im Gelände. Dazu kletterte wir einen Berg hinauf, hinweg über Heidepflanzen und jede Menge Schafsknöllchen. Herrliche Aussicht von oben in die Bucht, wo unser Schiff lag und die Fischmehlanlage heftig qualmte.( Mann, das die Schotten da so ruhig blieben ? ) Herrlich, my home is my castle...Nachdem wir uns sattgesehen hatten, gingen wir dorthin, wo alle Hofis irgendwann in Ullapool einmal landen. Die "Dorfkneipe"war rappevoll. Alles Einheimische. Heute war Feiertag in Ullapool, denn es spielten im Fernseher : Glasgow Rangers gegen Celtic Glasgow. Wir setzten uns ganz nach hinten, an einem runden Tisch. Maik rief laut : Rangers,Rangers...! Ohweh, das brachte uns ganz böse Blicke ein und Bier kam auch nicht an den Tisch. Wir schwenkten sofort um, auf Celtic, was auch meine Grundeinstellung war, denn bei Celtic-Spielern, wie Palmer, Chalmers, Billy Bremner und Kenny Dalghlish ging bei mir das Herz auf. Das Dunkelbier traf ein und Celtic gewann 2:1 nach 0:1 Rückstand. Jetzt war Hally Gally in der Kneipe. Auf unsern runden Tisch standen soviel halbe Liter herum, daß ich nicht einmal mehr wußte, wo ich meine Arme lassen sollte. Nagut,ein Arm brauchte ich für das Glas, der andere Arm baumelte aus Platzmangel herunter. Wir nahmen uns vor ,uns nicht zu besaufen, Ehrenwort !! Irgendwann mußten wir gehen und wir waren tatsächlich noch nüchtern. Andere Hofis übernahmen nun unseren Platz und machten sich jetzt über das Guinnes her. Es fing leicht an zu regnen und wir liefen den Weg zurück zum Ufer. Da das Bier an Bord so knapp war, kaufte sich jeder noch ein Sixpack Lagerbier, die grünen Dosen. Klaus kaufte zudem eine Flasche Jonny Walker, den Black Lable. " Ich habe doch in einigen Tagen Geburtstag " war sein überzeugendes Argument. Wir erreichten nüchtern das Ufer. Das Schlauchboot kann kommen !! Plötzlich zog dichter Nebel auf. London und Edgar Wallece waren ein Sch...dagegen. Das Schlauchboot konnte nicht kommen. "Mmm, naja ein Bier trinke ich mal... " Wir öffneten unser Sixpack. Der Nebel des Grauens hatte uns fest im Griff. " Mmm, na eins geht noch..." Inzwischen saßen wir schon 2 Stunden am Ufer und die dicke Suppe stand wie in der Waschküche." Mmm, also mit ein Bier gehe ich nicht zurück an Bord... " Inzwischen traf auch die andere Landgangsgruppe ein. Das die den Weg gefunden haben zum Ufer ist mir heute noch ein Rätsel. " ...Rede nicht soviel, nimm ein Schluck..." lallte Klaus und reichte mir seinen Jonny Walker rüber." Ich denke dein Geburtstag...? " zweifelte ich und gab Mister Walker in die Runde weiter. Jonny Walker hatte nun auch sein Dienst getan und durch den Nebel brummte das Schlauchboot heran.Oh Gott wir wollten doch nüchtern zurückkommen.Wenn uns der Alte so sieht...Wir wurden an Bord gehievt und wir hatten große Mühe, trotz schwerer Schlagseite geradeaus zu laufen. Wir rissen uns mächtig zusammen und erreichten mit Müh und Not mit leeren Händen unsere Kammer. Danach riss der Film. Das nächste an was ich mich erinnern konnte, war " Hei geat " ... Ich wollte wirklich ein vorbildlicher Landgänger sein, aber Schuld waren die Celtic - Fans und der Nebel... Lothar
Hi ! He, aber was hast du denn da für Offiziere gehabt ? Also Nackedeis wurden ja nun von den Hofis reichlich gekauft, da hat sich doch keiner dran gestoßen.Klar es war verboten, doch was war bei uns eigentlich nicht verboten ? Die besten Bilder landeten an die Wand, oder am Spind. Bei der täglichen Kammerkontrolle durch die Offiziere standen diese dann vor den Bildern und äußerten sich manchmal dabei, wie " Oooohh, die hat ja Möpse..." Diese Kammerkontrollen dienten doch zur Überprüfung nach Ordnung und Sauberkeit. Diese wurden dann benotet und neben den Schwarzen Brett öffentlich ausgehängt. Ich gab mir schon Mühe dabei und bekam sehr oft die Note 2, doch nach internen " Kammerfesten " konnte schon einmal die Note 4 bis 5 herausspringen und damit war der Gesamtsieg im Eimer. Viele mühten sich mit der Note 1 bewertet zu werden. Deren Kammer sah aus wie beim Militär. Dort fand man auch keine Nackedeis an der Wand. In Ullapool lagen wir nicht nur herum auf Fischkauf nach Arbeit zu warten. Zeitweise wechselten wir den Fangplatz.Ich glaube ein Fanggebiet hieß "Nord Minch", direkt vor der Haustür Ullapool's. Hier war wohl die Makrelenkonzentration besonders hoch.Meißtens ging es aber zu den Shetland Insel, ebenfalls auf Fischkauf. Das "Einkaufsparadies" hies Lerwick. Eine lange Mittelstraße, die langsam anstieg und bergauf ging. Oben angekommen, führte eine Straße links ab in die Wohngebiete.Auch hier strenge und nervige Öffnungszeiten. Sie hatten dort einen geilen Plattenladen.Dort hielt ich mich oft auf. Damals kaufte ich mir die Nr.1 LP von Rod Steward, sowie eine LP von Led Zeppelin und eine Doppel-LP von den Stones. Klar verboten, was sonst und ich hatte auch etwas Bammel vor unseren Zoll in Berlin-Schönefeld.Übrigens, Zoll und Souveniers wäre eigentlich eine eigene Rubrik wert - Zollgeschichten - Na jedenfalls ging es mit der ATB irgendwann wieder zurück nach Ullapool. Hier empfing uns die " schwarze Gang " Dazu aber an anderer Stelle später mehr. - Das die schottischen Seeleute viel relaxer waren, dieses haben wir wohl alle beobachtet. ( später auch in Kanada und USA bei Glouchester ) Dort hat keiner gebrüllt. Deren Ausrüstung war wirklich sehenswert und machte einen schon neidisch. Ich glaube beim Makrelen-Angeln konnte man zeitweise den blanken Haken reinwerfen.Komisch wenn ich es einmal mit Angeln probiert habe, hatte ich nicht so ein Glück.Meißtens zappelte dann ein kleiner Dornhai am Haken. Allerdings, das die Proddies sauer waren, das sie beim Knüpfen ihrer Teppiche gestört werden, wegen einer Kiepe Makrelen, kann ich nachempfinden. Der Froster mußte angeschmissen werden u.s.w. Anschließend wieder Farbewaschen. Eine Baader 33 konnte 7000 Fische in einer Stunde verarbeiten. Wieviel Fische faßte denn so eine Kiepe ? Entweder richtig Fisch und ranklotzen, oder garnicht, so hieß oftmals die Deviese.Denn 30 Minuten Fisch verarbeiten und hinterher 2 Stunden saubermachen... Du verstehst, was ich meine. - Übrigens, die Busfahrt am helligen Tage von Glasgow nach Ullapool war immer ein Augenschmaus. In Glasgow über die Hochstraße,vorbei an Jonny Walker, ein gewaltiges Firmengelände.Dann nordwärts nach Ullapool, vorbei an Loch Ness... Mann, war das toll... Gruß Lothar Ich weiss nicht, wie oft ich in Ullapool war. Heute würde ich sagen,viel zu wenig. Gern denke ich an diesen grünen Fleck zurück. Charlie war es aufgefallen, dieses unsagbare herrliche grün ! Als wir später noch nach Irland dampften, konnte man dieses grün wieder bewundern. Einen heiligen Spaß bereiteten uns die Baßtölpel's, oder wie Charlie und wir alle sie nannten, die "Stukas" ! Seeleute nannten sie früher auch " Jan van Gent ". Diese Vögel gehören so wie ich weiss zur Gruppe der Ruderfüßler und nicht zur Gruppe der Möwen. Aus 10 bis 20 Meter Höhe beobachten sie die Wasseroberfläche. Haben sie Beute erspäht, legen sie die Flügel an und stürzen senkrecht in die Tiefe. 10 bis 20 Meter tief. Mit einem kleinen Haken am Schnabel halten sie den Fisch fest. Baßtölpel treten allgemein in kleinen Gruppen auf. Alte Seebären in Hamburg sagten mir einmal, das Baßtölpel auch in großen Gesellschaften auftreten können. Dies ist ein gutes Zeichen. Da wo Baßtölpel im großen Umfang auftreten, da kann der Fischer mit großen Heringsschwärmen rechnen. Schottland und die Orkney-Inseln, Färöer, sowie Island zählen zu den Brutstätten der "Stuka's". Baßtölpels können sich monatelang auf dem Meer aufhalten,ohne Süßwasser aufzunehmen. Das liegt an ihren Nasendrüsen. Das ist einer der Unterschiede zu den Möwen. Zudem gleiten Baßtölpel viel ruhiger in der Luft, wie Möwen, da sie einen viel ruhigeren Flügelschlag haben als sie. Auch sind ihre Füße mit Schwimmhäuten versehen, im Gegensatz zu vielen Möwen. Eigentlich wollte ich in St.Pauli nur ein Bier in einer Seemanns-Kneipe trinken. Raus kam ich mit diesem Wissen. Bis zur nächsten Erinnerung. Gruß Lothar Reise - Reise !!!! Erzählt von Lothar Kutsche Ich kann mich an eine Geschichte erinnern ,die ich damals überhaupt nicht lustig fand. Es war Anfang der 80-ziger Jahre.Wir lagen am Kap Blanc vor Nouadhibou / Mauretanien.Ich fuhr damals auf den Supertrawler ROS 332 " Kurt Barthel " in der Produktion. Mein Meister war Wolfgang "Seewolf" Schröder. Nach 80 Tagen Fischerei freuten wir uns auf den Heimflug CCFF99g. Dazu liefen wir das ungeliebte Mauretanien an. Zuvor fanden alle Besatzungswechsel in Las Palmas auf Gran Canaria statt. Ja hier war es immer schön. Nun beschloss aber Rostock die BA`s zukünftig nach Nouadhibou zu verlegen.Wie gesagt, darüber waren wir nicht glücklich. Der Tag der Heimreise war also angebrochen. Der Produktionsbereich wurde nun durch 24-stündiges "Farbewaschen" übergabefein geschruppt. Ja die Freude war groß, endlich zu Muttern nach Hause. Wohin mit den alten "Kütklamotten" ? In den Müll oder über Bord ! Das Umweltbewustsein war noch nicht so ausgeprägt wie heute und jetzt hatten wir nur noch unsere Heimatklamotten auf dem Leib und warteten im Hafen von Nouadhibou auf unseren Flieger. Der Flughafen, wenn man ihn so nennen darf, lag direkt am Wasser und die Landebahn war ziemlich kurz. Ein rumänisches Flugzeug soll hier schon einmal im Wasser gelandet sein. Auserdem war vom Flugzeug aus bei der Landung immer ein gestrandetes Wrack zu sehen. Wir schauten jetzt immer hinauf zum Himmel,der natürlich strahlend blau leuchtete und die Sonne brannte erbarmungslos.Für 17:00 Uhr sollte der BA erfolgen. Inzwischen war es aber schon 18:00 Uhr. Nichts passierte am Himmel. Wir wurden unruhig.Nebenbei bemerkte ich,daß ich mir zum Überfluß einen Sonnenbrand eingefangen hatte. Mist, das auch noch ! 19:00 Uhr,wo bleibt unsere IL 18 ? Nichts passierte. Auch auf der Brücke hecktisches Treiben. Auf dem Arbeitsdeck standen schön aufgereiht unsere Seesäcke und Taschen,auch Knüpfteppiche prägten das Bild auf dem Arbeitsdeck. 20:00 Uhr nichts ! Ich erinnere mich noch ganz genau,als das Kommando kam : "Anker hoch !" Wie bitte,was ist geschehen? Was ist mit unseren Flieger geschehen ? Nochmals das Kommando " Hiev up Anker " und " Alles in die Mannschaftsmesse...! " Unwissend und aufgeregt folgten wir der Weisung. Jetzt die Auflösung. In Mauretanien wird geputscht ! Der Flughafen ist gesperrt ! Unsere IL-18 kam bis Sevilla / Spanien und wurde wieder nach Berlin-Schönefeld zurückgeschickt. Ich war wie meine Kameraden unglücklich darüber ! Ich glaube es war der 18.März. Die "Kuba" nahm Kurs zu den Fangplätzen. Die Jagd nach dem Holzbock ( Schildmakrele ) ging also weiter !!! Jetzt entstand ein neues Problem. Kaum ein Prod.-Arbeiter besaß noch Arbeitskleidung und der Store war leer. Teilweise mußte etwas bessere Kleidung herhalten oder man arbeitete nur in Sporthose, was am gekühlten Bunker recht unangenehm war. Natürlich fluchten wir alle unter Deck über Mauretanien und hofften, das Rostock daraus "seine Lehren" gezogen hat. Und mein Sonnenbrand tat so weh. Außerdem war ich frischgebackener Vater und wollte heim ! Nach 9 Stunden " Hei geit - Hieve up Alles ! " Ergebnis : 250 Korb reine Ware "Alulatten" ( Degenfisch )!!! Stunden über Stunden standen wir nun an der Schlachtewanne- ganz mies gelaunt !!! . Viel wurde nicht gesprochen und wenn,dann wurde geflucht.Einmal war die Wanne zu voll,dann das Messer zu stumpf und ein anderes Mal erzählte doch tatsächlich ein Kollege einen Witz,worüber aber keiner lachen konnte,oder wollte. Und mein Sonnenbrand... 14 Tage später... Es geht Heim über Las Palmas ! Las Canteras,Santa Catalina Park, El Corte Angles... Endlich. Knapp 100 Tage hatten wir nun auf den Buckel,doch endlich wurde wieder gelacht ! Ja, das war ein Ding damals. Heute schmunzelt man nur noch darüber. Ahoi sagt allen Seeleuten und Besuchern dieser tollen Web Lothar Kutsche von ROS 317,331,332,ATB 3 und ROS 337. "Die Zöllner " Ahoi ! Heute erzähle ich von einer Geschichte,die mir mit der ATB 3 einmal in Glasgow passiert ist. Kalt läuft mir heute noch der eisige Schauer den Rücken herunter,wenn ich daran zurück denke. Es war Früh am Morgen. Ein schöner Frühlingstag im Mai. Ich schlenderte an der Reling. Das Schiff lag an der Pier. Plötzlich fuhren in windeseile 4 Kleinbusse hervor und hielten direkt an der Reling.Ich glaube, es waren fast 20 Mann, die aus den Bussen stürzten ( vielleicht nur etwas weniger )" Die schwarze Gang", der schottische Zoll, stürmte die Gangway hinauf. Im Laufschritt ( ! ) jagten sie durch die Betriebsgänge und stürzten vollkommen überhastet in die Kammern. Zollkontrolle !! Ich hatte mir am Anfang der Reise über 10 Stangen Zigaretten gekauft und ordnungsgemäß vom 3.NO einschließen und verblomben lassen.Also keine Gefahr ! Ich besaß damals eine Einzelkammer,weil mein Kammerkollege bei Abflug in Berlin Schönefeld nicht erschienen ist.Jetzt stürzten sie bei mir hinein. Einer kippte ohne mit der Wimper zu zucken meinen Seesack aus, der Andere löste die Wandverkleidung und die Verschalung der Deckenbeleuchtung.Nachdem mein Seesack für den einen Zöllner uninteressant geworden war, ging er an meine Koje und nahm meine Matratze raus.In meiner Kammer sah es aus wie in Hiroschima nach der Bombe. Unter der Matratze lag ein Pornoheft weit versteckt.Das stammte nicht von mir,sondern von der Stammbesatzung. Den Zöllnern interessierte das nicht.Sie legten es einfach auf den Tisch.Ich hatte ja nichts zu verbergen, also blätterte ich ruhig und genüßlich ich im Heft, während die schottischen Beamten Wildsau in meiner Kammer spielten. " Okay, korrekt " meinten sie und packten mein Seesack wieder ein und richteten meine Matratze wieder her. Ja, es waren Gentlemans.Sie verließen meine Kammer.Dann warf ich mich auf die Koje und atmete auf.. Wir hatten in den Kojen Ablagen- Netze. Darin lagen mein ganze Zeitschriften.Fußballzeitungen,Musikzeitungen und ein Buch aus der Bordbibliothek. Plötzlich glaubte ich nicht was ich sah.Unter den Zeitschriften lag noch eine Stange Zigaretten. Ich hatte es vergessen, sie wegschließen zu lassen und der schottische Zoll hat es übersehen !! Ich stand kurz vorm Herzinfarkt. Angstperlen und schlotternde Knie'n bekam ich. Ich lief auf den Betriebsgang. Die zweite Welle der "schwarzen Gang" rückte an !!! Alle Fluchtpunkte waren besetzt. Schiet !!! Ich stürzte vor lauter Panik wieder in die Kammer und machte Unordnung. Ich warf alles aus meinen Spind auf den Boden. Alle Matratzen raus ! Nun schraubte ich wie ein Hurrican die Wandverkleidung ab. Ganz schnell ging ich hinaus auf den Betriebsgang. Hoffendlich fallen sie darauf rein, hoffendlich ! Lieber Gott hilf !!! Jetzt kamen sie ! Noch nicht einmal auf Toilette durfte man gehen. Die " Black Boys " stürmten in meine Kammer und ich stand vor der Kammer. Ich stand da, wie versteinert ! "Ollright..." ! hörte ich nur, dann rannten ( !! ) sie in die nächste Kammer. Stunden dauerte die Zeromenie. Oh, du lieber Gott, was hatte ich nur für ein Glück !!!!!!!!! Sie haben 3 Mann beim "Zigarettenschmuggel" erwischt. Jetzt nahmen sie die armen Jungs mit auf die Brücke. Diese waren fix und fertig und doch selbst Schuld. Ich fühlte heftig mit ihnen und versuchte Trost zu spenden, wenn sowas in dieser Situation überhaupt geht. Pro Zigarette ein englisches Pfund Strafe ( ca 3 bundesdeutsche Mark,oder mehr ) !!! Klar Ihre Forumschecks für den Seemannsshop und ihre Flugdollars+Pfund's konnten sie 1 bis 2 Jahre mindestens abschreiben. Sie taten mir so leid !! Arme Teufels ! Die "schwarze Gang" verließ flott das Schiff. Ich wollte garnicht mehr nachdenken, was wäre wenn... 1987 habe ich das Rauchen aufgegeben. Gruß Lothar
Schiffsbrand auf ROS 332 "Kurt Barthel im Sommer 1981 aufgeschrieben und zugesandt Lothar Kutsche/PA Echo auf unvergessenes Erlebnis ! Es war im Sommer 1981 vor den Färör Inseln. Nach 3 Wochen schwerer See war es plötzlich windstill geworden. Spiegelglatte See ! Ich fuhr als Bunkermann in der Produktion. Im Bunker noch 30 Kiepen Blauer Wittling. Meine Schicht ging von 00:00 Uhr bis 12:00. Es war gerade 06.30 Uhr. Wir kamen von der Essenpause. ( von 05.30 Uhr - 06:00 Uhr ). Fast gleichzeitig vernahmen wir einen Geruch auf, nach brennenden Gummi. Und schon schellte die Alarmsirene. Feuer im Schiff. ! Sofort wußten wir, das ist keine Übung !! Auf dem Weg zum Arbeitsdeck kam uns auch schon der erste Rauch entgegen. Die angstvollen Blicke von meinem Prod.-Meister Wolfgang Schröder sind mir auch noch nach 27 Jahren ( ! ) allgegenwärtig. Er hatte große Sorge,das es seine Produktionsjungs nicht bis an Deck schaffen. Es herrschte hohe Dissziplien. NULL PANIK ! Die Decksleute übernahmen zuerst die Brandbekämpfung. 150 Schiffe, die meißten aus der UdSSR kamen uns sofort zur Hilfe.Ein sowjet.Löschboot,das für solche Ünglücksfälle spezialisiert war, sollte später den Brand löschen. Ich glaube es war 11:00 Uhr als wir das Schiff verlassen mußten. Viele Seeleute wurden nun auf andere DDR Verarbeitungsschiffe verteilt. Ich landete auf ROS 312 " Bodo Uhse". Sie nahmen uns sehr, sehr freundlich auf. Nach der Brandbekämpfung ging ein kleiner Teil zurück zum Schiff, was nun nach Rostock geschleppt wurde. Ein großer Teil wurde mit einem Transporter nach Hause gefahren. Ich wollte sogern in der Produktion als Bunkermann fahren. Jetzt durfte ich den Bunker nach dem Brand säubern und alle 30 Kiepen mit der Hand entsorgen. Tausend Mal rief ich dabei nach Uuuuuuulf. Zu Hause war man in großer Sorge. Ach war das schön Warnemünde zu sehen. Zu Hause angekommen brauchte ich 90 Tage um alles zu verarbeiten. Ich werde es nie vergessen, wie Decksmann Leonardt sich in höchste Lebensgefahr begab, um die Rauchabzüge zu schließen, damit das Feuer keinen Sauerstoff mehr erhältFür mich waren alle Hochseefischer vom Fischfang Rostock irgendwie Helden. Kein Wunder bei solch gut ausgebildeten Offizieren ! Gruß an ALLE Hochseefischer. PS: Das Arbeitsdeck wurde bei 500 Grad Celsius in der Prod.- Werkstatt regelrecht angehoben. Lothar Kutsche / Abt.Produktion
Gerd Nöske Gerd Nöske